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Flügel-Solo-Konzerte
Der letzte große Auftritt des Festivals war dann dem vor vier Jahren als Gast in Zingst präsentierten Jazz-Pianisten Rainer Brüninghaus übertragen. Und es zeigte sich, dass er sich in seiner Art von improvisierten Kompositionen entwickelt hatte. Mit seiner „Piano Meditation Suite“ bewies er in vielen kleinen Teilen, wie sehr er sich von alltäglichen Phänomenen wie Feuer, Schlafwandeln und anderen Dingen zu wunderbaren Jazz-Werken inspirieren lässt. Doch neben der Intensität, mit der Brüninghaus seine Stücke dramatisch aufbaut, mit der er die Klangbalance und die Klangfarben aus dem Instrument herauszuschaufeln versteht, zeigten sich neue Kombinationen von Jazz-Elementen. Was Brüninghaus’ Spiel kennzeichnet, ist die sich auf das Publikum übertragende Energieballung, Dass er dies auch mit Standards wie „Indiana“ zu bewerkstelligen weiß, zeichnet ihn noch einmal mehr als wunderbaren Jazz-Pianisten aus, der viel zu selten solistisch auftritt. (Klavierfestival Zingst, 2015)
Adriana Carcu, allaboutjazz
Rainer Brüninghaus eröffnete das Festival mit einer Piano Solo Suite aus eigenen Kompositionen, in der sein konzeptioneller Ansatz von einem Sinn gebenden Maß an Ruhe und Verträumtheit relativiert wurde. Sein sicherer und fester Zugriff auf die Tasten wurde von lyrischen Färbungen kontrastiert und balanciert; manchmal nüchterne aber stets erlesene Skalen-Aufschwünge bauten sich auf zu wohl dosierten Spannungs-Höhepunkten, zusammen gehalten von einer Virtuosität der Harmonik.
Große konzertante Ansätze, die von einer starken linken Hand noch verstärkt wurden, erreichten barocke Dichte; ein manchmal aufgeregtes Rauschen der Tasten wechselte sich ab mit breit angelegten Ruhe-Passagen, und so entstand eine ausbalancierte Reise. Die Stücke flossen dahin, wobei sie von warmen Luftströmen in einen harmonischen Taumel getrieben wurden, der uns mit frühlingshaften Farben betörte. Durch sehr direkte Tasten-Anschläge intensiviert stiegen die Melodielinien zu einem jubilierenden Bogen auf, verweilten in transparentem Fluss und kamen dann zu einem überraschenden Ende. (Jazz-In-Church-Festival Bucuresti)
Hans Joachim Maquet
(auszugsweise im Jazz-Podium erschienen)
Rainer Brüninghaus, seit 25 Jahren Mitglied der Jan Garbarek Group, betrat alleine die Bühne, nahm am Flügel behutsam Platz, und spielte 20 Minuten lang ein wunderbares Solo, spannte einen musikalischen Bogen aus filigranen Miniaturen bis hin zu eruptiven Klangkaskaden. (Düsseldorfer Jazz-Rallye). ---Pressestimme zu Brüninghaus mit Tri-au-Lait siehe "Konzerte mit anderen"---
THE GUARDIAN - LONDON
am besten Brüninghaus, der beständig schlaue und listige musikantische Spielchen spielt, insbesondere bei einem wundervollen Stride-Moment während seines unbegleiteten Flügel-Solos, bei dem man ihn sieht, wie er die Tastatur mit offensichtlicher Freude und großem Spaß trommelnd und mit Schleudertechnik bearbeitet.
KONZERTKRITIK AUS "DIE RHEINPFALZ",
"UNERSCHÖPFLICHE FANTASIE: RAINER BRÜNINGHAUS SOLO"
AUTOR: GEREON HOFFMANN
Vielleicht müssen die Jazz-Lexika aktualisiert werden. Da heißt es über den Pianisten Rainer Brüninghaus an erster Stelle, wie zart und filigran er klinge. Im Badehaisel zu Wachenheim zeigte der Künstler bei seinem Solokonzert, dass er auch sehr kraftvoll und kernig klingen kann.
Mit ruhigen Akkorden beginnt Brüninghaus sein Konzert. Die Harmonien, die er ausbreitet, um das Publikum in seine Musik zu führen, sind farbig, es schlummern darin spannungsreiche Erweiterungen. Manche Wendungen sind unerwartet, aber das gilt nur für den Moment. Alles fügt sich in einen größeren Spannungsbogen. Aus den Harmonien steigt eine Melodie empor, klar und prägnant, perlend mit gestochen scharfem Anschlag.
Die Entwicklung war an diesem Abend typisch für Brüninghaus' Improvisationen. Es sind groß angelegte Werke, die der Pianist aus dem Moment entstehen lässt. Dabei ist vor allem die musikalische Stringenz der Entwicklung beeindruckend. Es gibt keine Durchhänger, oder Durststrecken, die mit routinemäßigen Licks oder Phrasen zu überbrücken wären. Die Fantasie des Musikers scheint unerschöpflich.
Das Konzert im Badehaisel war eine wunderbare Gelegenheit, den Künstler einen ganze Abend lang als Solist zu erleben.
Hinter Brünighaus' improvisatorischer Freiheit steht eine enorme Virtuosität. Spielt er Läufe, sind diese nicht nur einfach schnell, sie sind extrem sauber und deutlich, jeder Ton ist klar formuliert. Ganz selbstverständlich spielt er eine Figur im Bass und überlagert sie mit weiteren Figuren in der linken Hand und hat dann noch die Freiheit, mit der Rechten darüber zu improvisieren.
Mit feinem Gespür entwickelt der Pianist seine Stücke. Er lässt Raum und Zeit, Stimmungen zu entwickeln, die er dann weiter führt. Bis hin zu orchestralen Klängen führt Brüninghaus seine Musik. Da läuft eine Figur in der Mittelstimme, dann entsteht ein Dialog von Bass und darüber gespielten Oberstimmen.
Der zurückhaltend und bescheiden auftretende Brüninghaus redet nicht viel. Aber was er an diesem Abend am Flügel durch seine Musik sagte, hinterließ bei den Zuhörern einen tiefen und nachhaltigen Eindruck.
AUS DER MUSIKZEITSCHRIFT "PIANO NEWS", AUTOR: CARSTEN DÜRER, www.pianonews.de
In diesem Jahr sollte es noch ein besonderes Highlight am Nachmittag des Montags geben: Rainer Brüninghaus spielte im Kurhaus ein Soloprogramm. Brüninghaus weiß, was er tut, ist ein Pianist alter Schule, wenn es um den Jazz geht. Fast wie in Trance befindet sich dieser deutsche Altmeister des Jazz-Klaviers, wenn er am Instrument sitzt - und vermag sein Publikum in fast denselben Zustand zu versetzen, in dem man nicht nachdenkt, sondern den Fluss zwischen den wunderbaren Melodien, die Brüninghaus zu entwickeln versteht, und ausufernden virtuosen Klangkaskaden wie wilden Ausbrüchen willenlos folgt - mit Freude. Denn dieser Pianist vermag dem Klavier eine Unmenge an Klang-Spektren und -Farben zu entlocken, immer mit einer gehörigen Portion Intellekt. Dieses Konzert zeigte, dass Brüninghaus ein wahrer Jazz-Solist ist, dass seine Kompositionen anderen Jazzern unserer Tage in nichts nachstehen. Hoffentlich spielt er demnächst wieder häufiger Solokonzerte. (10. Klavierfestival Zingst 2011.)
OSTSEE-ZEITUNG
Den krönenden Abschluss setzte Rainer Brüninghaus, Altmeister des deutschen Jazz, mit einem seiner seltenen Solo-Auftritte. Er spielte auf eigene Weise: mit souveräner Meisterschaft, im chopinhaften Leuchten wie in paganinihafter Behändigkeit, mit riskanten Harmonien, rhythmischen Kaskaden und origineller Improvisation. Die hohe Schule des Jazz Piano. (10. Klavierfestival Zingst 2011.)
FOTOCOMMUNITY (AUTOR: P. HOFFMANN)
"Der Jazzpianist Rainer Brüninghaus bei einem Kurz-Konzert im Waldschlösschen Sundische Wiesen, einen Tag vor dem Haupt-Konzert bei den Klaviertagen Zingst: .......sehr intim, hautnah und sehr beeindruckend." (10. Klavierfestival Zingst 2011.)
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